Geschichte des Luisenturms

Weithin sichtbar steht auf dem 515 m hohen Hummelsberg bei Kleinkochberg der 1864 errichtete Luisenturm. Der Turm ist 18 m hoch und 78 Stufen führen hinauf zur Aussichtsplattform. Von hier aus reicht der Blick weit über das Saaletal und die Saale-Ilm-Platte bis zu den Höhenzügen des Frankenwaldes und des Thüringer Waldes. Bei klarem Wetter und etwas Glück kann man links vom Ettersberg bei Weimar in der Ferne sogar den Brocken erkennen. Richtung Osten konnte man bis vor kurzen noch die Kegel der Abraumhalten bei Ronneburg sehen.

Informationsschild am Luisenturm Errichten ließ den Aussichtsturm James Patrick von Parry zu Ehren seiner am 22. April 1864 verstorbenen Gattin Luise, geb. von Stein und Enkelin der Charlotte von Stein. Parry, ein wohlhabender Engländer irischer Herkunft, war erst am Schweriner, dann am Weimarer Hof tätig, wo er geadelt wurde und seine in Holland aufgewachsene Frau kennen lernte. 1825 hatte die Familie von Parry in Erbfolge derer von Kochberg das Gut Kuhfraß übernommen und zum Jagdschloß Hirschhügel umgebaut. Man sagt, die Stelle an der James Patrick von Parry kurz nach Luisens Tod den Turm errichten ließ, wäre der Lieblingsplatz seiner Frau gewesen.

Bis 1945 war der Turm im Besitz der Nachfahren von Luise und James Patrik von Parry, der Familie Henckel von Donnersmark. Im Zuge der Bodenreform wurde er der Gemeinde Kleinkochberg zugeordnet und im laufe der Zeit mehr und mehr vernachlässigt. In den siebziger Jahren waren bereits schwere Schäden, teils durch Verwitterung, teils durch Zerstörung, entstanden.

Logo Freundeskreis Luisenturm e.V.

Um den weiteren Verfall des Turmes entgegenzuwirken wurde 1979 der Freundeskreis Luisenturm von engagierten Bürgern aus Kleinkochberg und den umliegenden Orten, ins Leben gerufen. Seitdem kümmert sich dieser Freundeskreis (seit 1998 als eingetragener Verein) um den Turm und veranstaltet dort alljährlich im Juni das inzwischen traditionelle „Fest der 1000 Lichter“, das viele Besucher aus der ganzen Region anzieht.


Neben der Veranstaltung vom Fest der 1000 Lichter widmen sich die derzeit 39 Mitglieder des Freundeskreises in der Hauptsache der Erhaltung des Luisenturmes und des umliegenden Geländes. Jährlich werden nach den Möglichkeiten des Vereins kleinere oder größere Maßnahmen durchgeführt.


Turmrestaurierung Als eine der größten Maßnahmen sei das Verfugen des gesamten äußeren Mauerwerkes des Turmes im Jahr 2006 genannt, welche durch den Verein mit hohem finanziellen Aufwand und ohne Förderung realisiert wurde. Es bedurfte der Anstrengungen der Vereinsmitglieder über den Zeitraum von mehreren Jahren, um diese, für die Erhaltung des Turmes so wichtige Maßnahme, zu verwirklichen.

2008 wurde unter Mitwirkung von Schülern der Staatlichen Berufsschule Rudolstadt fünf neue Sitzgruppen errichtet, welche das Turmgelände wunderschön bereichern. Als nächste Maßnahme ist die Ausbesserung der zinnenförmig ausgebildeten Mauer, welche das Turmgelände umgibt, vorgesehen.

2010 wurde das Schutzhäuschen durch den Einsatz der Mitglieder des Freundeskreises erneuert.